Vorfreude und das Gefühl von Freiheit
Ein angenehm frischer Wind weht entlang der Alleen, die die im Morgenlicht glänzenden Felder wie eine raue Hülle umschließen. Mein noch verschlafener Blick fällt auf die farbenfrohe Natur und ich verspüre innerlich ein bekanntes Gefühl von Vorfreude.
In weiter Ferne beobachte ich die Mähdrescher, die seit den frühen Morgenstunden in ständiger Bewegung sind. Das Rauschen der Motoren klingt leise in meinen Ohren. Die goldfarben schimmernden Felder ermuntern mich mein Pferd vorzubereiten, um mich in ein neues Abenteuer zu begeben. Die Erntezeit bringt einem jedem Reiter ein einzigartiges Gefühl der Freiheit, denn es sie ist der Beginn der Stoppelfeld-Saison.
Kopf aus und Galopp an
Bei dem Gedanken an einen frischen Galopp über die glanzvollen Felder durchzieht mich plötzlich ein freudiger Schauer. Ausreiten ist für mich eine Form der absoluten Entspannung, des Durchatmens und der Abwechslung zum Training.
Pepe stapft munteren Hufes entlang des Grasstreifens, um das naheliegende Stoppelfeld schnellstmöglich zu erreichen. Mein Blick schweift immer wieder ab und ich erwische mich bei dem Gedanken an die Besonderheit unseres Ausreitgeländes. Die abwechslungsreichen Strecken lassen Reiterherzen höher schlagen und ermöglichen ein optimales Training aus Kondition und Trittsicherheit.
Vorwärts, Marsch
Nach erreichen des Feldes erkunde ich zuerst die Wege. Auch wenn ein frischer Galopp viel Freude mit sich bringt, verringere ich das Verletzungsrisiko, indem ich Löcher oder Unebenheiten ausschließe. Nach lockeren Runden im Schritt und Trab, um den großen, braunen Wallach bestmöglich aufzuwärmen, kann er das Kommando zum Angaloppieren kaum erwarten.
Ein Ruck durchzieht seinen kraftvollen Körper und wir starten in unser Abenteuer.
Der Wind peitscht mir regelrecht durch mein bereits gerötetes Gesicht, meine Haare tanzen munter unter meinem Reithelm in die verschiedensten Richtungen und ich richte die gesamte Konzentration auf mein Pferd. Ich spüre jede einzelne Bewegung unter mir und halte einen Moment inne.
Die Alltagssorgen ziehen haltlos an mir vorbei und ich erfühle ein Lächeln in meinem Gesicht, ein wahrhaftig ehrliches Lächeln, welches mir lange in Erinnerung bleiben wird.
Vertrauen
In diesem Augenblick wird mir nicht nur bewusst welch eine Freude mein Hobby mit sich bringt sondern auch wie stark ein unsichtbares Band zwischen Tier und Mensch wirken kann.
Nach einigen Runden beenden wir unseren gedanklichen Kurzurlaub auf dem Feld und machen uns zufrieden auf den Heimweg.
